Der Monat Hidscha

Der Monat Hidscha

5.12.1439

Im Namen Gottes des Allerbarmers des Barmherzigen

Ich suche Zuflucht bei Gott, vor den Einflüsterungen des Teufels.

Alles Lob und aller Dank gebühren alleine Gott, dem Einen, der Niemanden neben sich hat.

Nur IHM unterwerfe ich mich und nur IHN bitte ich um Hilfe!

Gott segne Muhammad und die Familie Muhammads!

Friede sei mit Euch liebe Geschwister im Islam und Werte Gäste. Herzlich willkommen bei uns in der Ibn-Ruhsd-Goethe-Moschee inmitten der Johannes Kirche.

Mein Herr, weite mir meine Brust, und mache mir meine Angelegenheit leicht. Und löse den Knoten von meiner Zunge, so dass sie meine Worte verstehen.“(Koran Sure 20, Verse 25-28)

O die ihr glaubt, wenn der Ruf zum Gebet am Freitag erschallt, dann eilet zum Gedenken Allahs und lasset den Handel ruhen. Das ist besser für euch, wenn ihr es nur wüsstet.“(Koran, Sure 62:9)

Heute ist nach dem islamischen Kalender der 5. Dhul-Hidscha 1439.Da wir hier in Europa leben, wo nach dem Christlichen Sonnenkalender gerechnet und gelebt wird, vergisst man als Muslim sehr schnell das islamische Datum, deshalb habe ich bewusst einmal dieses Datum ausgesprochen.

Dhul-Hidscha ist der 12. und letzte Monat des islamischen Jahres. Er gehört zu den heiligen islamischen Monaten und bedeutet „Monat der Pilgerfahrt (Hadsch)“, da die Pilgerfahrt der Muslime in diesem Monat vollzogen wird. Ich werde im zweiten Teil meiner Predigt näher auf diesen Monat eingehen.

Nun die Hadsch ist nur ein Ereignis im Monat Dhul Hidscha. Da ich den Islam von der schiitischen Seite aus kennenlernte, möchte ich hier noch einige andere Ereignisse vorzeigen, die in diesem heiligen Monat geschahen, damit ich mein Wissen weitergebe.

01.Dhul Hidscha/ Fatimas (a.) Hochzeit mit Ali(a.),dem späteren 4. Kalifen und Cousin unseres Propheten Muhammad(s.)

Fatima hatte sich ihren Ehemann selber ausgesucht, denn unser Prophet(s.) wollte es seiner Tochter selber überlassen, wen sie zum Ehemann möchte, also ist es keine Sunna unseres Propheten(s.), das die Eltern bestimmen, wen die Kinder zu heiraten haben und dass die Kinder noch in diesem Jahrhundert zwangsverheiratet werden müssen, bei vielen mit der Begründung , das es Sunna sei., also weil das unser Prophet(s.) so vorgelebt hätte oder es im Koran steht.

07.Dhul Hidscha/ Martyrium(gestorben wegen seines Glaubens) von Imam Baqir (a.).

Er ist der fünfte Imam der Schiitten und der Urenkel des Propheten Muhammad(s.).Ein direkter Nachfahre von ihm. Er ist der Sohn und Nachfolger von Imam Zain-ul-Abidin (a.), dem Sohn des Imam Hussain(a.). Seine Mutter ist Umm Abdullah, eine Tochter von Imam Hasans (a.),dem Enkelsohn des Propheten(s.). Nach vielen Jahren von Schwierigkeiten, Kummer und Arbeit für den Islam, wurde er im Alter von 57 Jahren, durch den Befehl Heshams vergiftet. Die männlichen Nachfahren des Prophten (s.) wurden fast alle ermordet. Vielleicht halte ich einmal mit Gottes Hilfe eine Khutba über die Ahl ul Bait(a.), die Familie des Propheten Muhammad(s.)

09.Dhul Hidscha

denken wir auch an das Martyrium von Muslim ibn Aqil. In der islamischen Geschichte ist er bekannt dafür, wie er als Botschafter seines Cousins Imam Hussain (a.) in Kufa zum Märtyrer wurde. Seine beiden Söhne Muhammad und Ibrahim(8 und 10 Jahre alt),die er mit nach Kufa brachte wurden nach seiner Hinrichtung dann am 22.Dhul Hidscha auch getötet.

15.Dhul Hidscha/ Geburtstag von Ali al-Naqi (a.),

dem 10. Imam der Zwölf Imame (a.). der Schiitten. Er wurde auch al-Hadi gerufen. Er war ein Nachfahre unseres Propheten Muhammad(s.).Er blieb in Medina bis zum 30. Lebensjahr. Dann wurde er vom Abbasiden-Kalifen Al-Mutawakkil nach Samarra gerufen. Dort stellte man ihn bis zu seiner Ermordung in seinem Haus unter Arrest. Nach schiitischen Berichten wurde er durch eine Intrige des abbasidischen Kalifen Al-Mu’tazz vergiftet und in Samarra begraben.

16. Ableben Zainabs – nach anderen Überlieferungenam 15. Radschab

Zainab (a.) (bzw. Zainab) war die Tochter von Imam Ali (a.) und Fatima (a.) und die Schwester von Imam Hasan (a.) und Imam Husain (a.). Sie war die bedeutsame Heldin von Aschura. Der Grundstein ihrer Erziehung wurde vom Propheten Muhammad (s.) selbst und von ihrer Mutter Fatima (a.) gelegt. Auch ihr Vater Imam Ali (a.) hat später besondere Sorgfalt bei ihrer Erziehung aufgewendet, so dass sie zur Zeit seines Kalifats in Medina und Kufa wie auch lange über sein Ableben hinaus als bekannte Lehrerin wirkte, die nicht nur in der Auslegung des Heiligen Qur’an und der Überlieferungen versiert war, sondern auch in Rechtsfragen als Autorität anerkannt wurde; in diesem Zusammenhang wurde sie auch als „Stellvertreterin des Imam“ bezeichnet.

17.Dhul Hidscha Geburtstag des Prophetensohnes Ibrahim

Ibrahim ibn Muhammad war ein Sohn von Prophet Muhammad (s.) und Maria al-Qibtiyya, der sehr früh verstarb.

18.Dhul Hidscha,

Das Fest von Ghadir ist der feierliche Gedenktag anlässlich der historischen Ereignisse in Ghadir Chum am 18. Dhul-Hidscha im Jahr 10 n.d.H. Ghadir Chum ist ein Ort auf ca. halber Strecke zwischen Mekka und Medina. Der Ort erlangte in der islamischen Geschichte Bekanntheit durch das sehr wichtige Ereignis bei der Rückkehr des Propheten Muhammad (s.) von der Abschiedspilgerfahrt, bei dem er Imam Ali (a.) zu seinem Nachfolger erklärte.

Lasst uns nun eine kurze Zeit Gottes gedenken, bevor ich die Predigt weiterhalte.

Wahrlich, das erste Haus, das für die Menschheit gegründet wurde, ist das zu Bakka – überreich an Segen und zur Richtschnur für alle Völker. In ihm sind deutliche Zeichen. Die Stätte Abrahams – und wer sie betritt, hat Frieden. Und Wallfahrt zu diesem Haus – wer nur immer einen Weg dahin finden kann – ist den Menschen eine Pflicht vor Allah. Wer aber ablehnt (möge bedenken), dass Allah sicherlich unabhängig ist von allen Geschöpfen.(Koran Sure 3:96,97)“

Dieses Jahr findet die Hadsch voraussichtlich vom 19. August bis zum 24. August statt. Jedes Jahr nehmen über zwei Millionen Muslime aus aller Welt an der Wallfahrt nach Mekka zum Hause Gottes, der Kaba teil. Um die Stadt erstreckt sich ein heiliger Bezirk, der von Nichtmuslimen nicht betreten werden darf. Neben der Hadsch, also der großen Pilgerfahrt, die an feste Daten gebunden ist, können Muslime auch rund um das Jahr eine kleine Pilgerfahrt namens Umra machen. Sofern es gesundheitlich und finanziell machbar ist, muss jeder Muslim mindestens einmal im Leben nach Mekka zur heiligsten Stadt der islamischen Welt reisen und die Riten der Wallfahrt vollziehen. Gott der Allmächtige rief mich 2011 zu seinem Haus und 2012 vollzog ich meine Hadsch. Nur IHM alleine verdanke ich es, dass ich jetzt hier stehe. Die Riten der Wallfahrt dauern sechs Tage, wobei sie nach dem islamischen Kalender immer am achten Tag des Pilgermonats Dhu l-hiddscha beginnen und am 13. des Monats enden. Die Hadsch sollte alleine für und mit dem Gedenken an Allah, unseren Gott vollzogen werden. Sie beginnt schon mit der Absicht zum pilgern. Übrigens gehört die Pilgerfahrt zu den fünf Säulen des Islam und zu den Zweigen der Religion (Usul ud Din) Alle Riten der Pilgerfahrt spiegeln das menschliche Streben nach Vervollkommnung wider und sind direkt oder indirekt auf Abraham (a.) zurück zu führen.

Am 08.Dhul Hidscha /Tag von Tarwiya,

einen Tag vor dem Tag von Arafat und zwei Tage vor dem Opferfest [id-ul-adha] und ist ein heiliger Tag während der Pilgerfahrt [hadsch].

Er gilt traditionell als der Tag, an dem Reiseproviant gesammelt und die Wasserbehältnisse gefüllt wurden, um am nächsten Tag zum Berg Arafat aufzubrechen. Es ist der letzte Tag, an dem die Riten der Wallfahrt [umrah] vollzogen werden als Voraussetzung für die Abreise zum Berg Arafat und Vollzug der Pilgerfahrt [hadsch].

09.Dhul Hidscha/ Tag von Arafat,

Es ist ein heiliger Tag während der Hadsch vor dem Opferfest,das am nächsten Tag stattfindet.

An diesem Tag verweilen die Pilger von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang am Berge Arafat entweder in Zelten, wenn sie Unterkünfte haben oder ganz arme Menschen sitzen in der prallen Sonne und beten. Nach Sonnenuntergang müssen alle Pilger Arafat wieder verlassen. Von Arafat aus, kehrt man in Etappen wieder zur Kaaba zurück. An diesem Ort – dem am meisten entfernten Ort zu Mekka während der Riten der Pilgerfahrt, beginnt die Rückkehr zum Haus Gottes Baitullah.. Es ist der Ort, an dem sich Adam (a.) und Eva (a.), nachdem sie voneinander getrennt waren, hier wieder erkannten. (Arafa heißt erkennen,der Stamm des Wortes Arafat) Die unvollständige Seele wird vervollständigt und begibt sich dann auf den stufenweisen Rückweg in die Heimat Mekka. Auf dem Weg wird dann ebenfalls in Stufen der Weihezustand abgelegt. Der Tag von Arafat gehört zu den empfohlenen Fastentagen. Am

10. Dhul Hidscha/Opferfest [id-ul-adha]

-ist eines der wichtigsten Feste des Islams. An dem Festtag wird der Opferbereitschaft Abrahams (a.) gedacht.

Der Name des Festes leitet sich vom arabischen Wort „Opfern“ (dhahha) ab und wird auch als „das Grosse Fest“ (id-ul-kabir) bezeichnet. Ein anderes Wort für „Opfer“, das auch im Heiligen Koran vorkommt, ist „qurban“. Mit „qurban“ wird etwas bezeichnet, das man opfert(freiwillig gibt), um ALLAHs Wohlgefallen zu erlangen und Seine Nähe zu erreichen.

Das Fest bezieht seinen Namen aus der Opferung eines Opfertieres durch die Pilger in Mina in Gedenken an Abraham (a.), der statt seinem ältesten Sohn Ismael (a.) ein Opfertier schlachten durfte. Abraham (a.) und Ismael (a.) hatten die göttliche Probe bestanden und waren gemeinsam bereit, dass Abraham (a.) seinen Sohn Ismael (a.) opfert, wie es Abraham (a.) im Traum offenbart wurde. Als ALLAH seine Bereitschaft sah, gebot Er ihm Einhalt, indem sein Messer stumpf wurde, Abraham (a.) und Ismael (a.) opferten daraufhin voller Dankbarkeit einen Widder oder Lamm, das aufgetaucht war. Dies fand nach manchen Überlieferungen an dem Ort statt, an dem heute der Felsendom steht. Vgl. dazu Heiliger Koran 22:37. So musste auch Jakob (a.) im Herzen seinen geliebten Sohn Josef (a.) opfern, bevor er ihn zurückerhalten durfte. Die Befreiung von der irdischen Liebe ermöglicht die Zuwendung zur Quelle aller Liebe. Entsprechend wird zuweilen die Redewendung verwendet: „Opfere Deinen Ismail“, falls jemand an etwas irdischem so stark hängt, dass es ihn von der Liebe zu ALLAH ablenkt. Das ist nur möglich, indem man die Steinigung des Satan [schaitan] im Herzen praktiziert. Symbolisch erfolgt dies am Tag des Opferfestes durch das Bewerfen des Felsen. Daraufhin schlachten die Pilger ein Opfertier.

Und wenn das Gebet beendet ist, dann zerstreut euch im Land und trachtet nach Allahs Gnadenfülle und gedenket Allahs häufig, auf dass ihr Erfolg habt.“(Koran Sure 62:10)

Vergessen wir nicht, dass wir alle, egal welcher Religion wir angehören, Geschöpfe Gottes sind von IHM kommen wir und zu IHM kehren wir zurück. Rücken wir zusammen für Frieden, Liebe und Gerechtigkeit auf der ganzen Welt!

Wir sind hier eine noch sehr kleine Gemeinde, aber mit Gottes Hilfe wachsen wir!

Alles Lob und aller Dank gebühren nur Gott alleine!

Gott segne Seine Diener und schenke uns allen Sein Licht!

Einen gesegneten Freitag für alle!

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