Am Sonntag den 15. November 2020 hielt Frau Seyran Ateş eine Kanzelrede in der Pauluskirche in Bonn-Friesdorf im Gottesdienst zum Volkstrauertag(Pfr. Eckert, Pfr. Dr. Flebbe) .
– Es gilt das gesprochene Wort-
Wach auf du deutsches Land – Wachsam bleiben wozu?
Guten Tag meine Damen und Herren plus Sternchen. Ich begrüße Sie von ganzem Herzen.
Die Anrede ist bewusst so gewählt, um niemanden zu kränken und auszuschließen. Wobei ich nicht weiß, ob das so ausreichend ist. In diesen Zeiten weiß man nie, in welche Fettnäpfchen man gerade getreten ist.
Ich hoffe, Sie hören keine Verstimmung oder gar Häme aus meinem Eingangsstatement. Ja, ich könnte mich an der einen oder anderen Stelle tatsächlich sehr zynisch zu den verschiedenen „Ansprechritualen“ und Pronomen-Präferenzen äußern, die „gegenderte“ Sprache – gibt es dieses Wort überhaupt? Mein Rechtschreibprogramm kennt es nicht, – also die gegenderte Sprache in diesen Zeiten ist mir persönlich als alte Feministin zu übertrieben, überhöht, oft gar aggressiv.
Aber das ist nicht unser heutiges Thema. Wenn es auch aktuell überall mitschwingt.
Ich wollte einfach nur einen Weg finden, alle anwesenden Menschen in all ihren Facetten und Wünschen anzusprechen.
Höchstwahrscheinlich reicht die Anrede „Mensch“ aus. Das hoffe ich.
Bitte entschuldigen Sie, wenn ich im Folgenden dennoch nicht immer politisch korrekt und gegendert spreche.
Liebe Menschen also, ich freue mich sehr, hier zu sein und über den Volkstrauertag reden zu dürfen.
Wenn ich richtig informiert bin, spricht gerade oder gleich Prinz Charles im Bundestag zum Volkstrauertag. Danke, dass Sie mit mir vorliebnehmen.
Was ist der Volkstrauertag und was verbinden wir im Jahre 2020 mit diesem Tag?
1922 hat der Reichstag erstmals an die toten Soldaten im 1. Weltkrieg erinnert. Reichstagspräsident Paul Löbe sagte damals, die Trauer um die Toten sei die Abkehr von Hass und das Hinwenden zur Liebe. Was für eine schöne Botschaft. Wie schön es sich immer wieder anhört. Gebt doch endlich diesen Hass auf und wendet euch der Liebe zu. Warum hassen, wenn doch lieben so viel schöner ist?
Wörtlich sagte Paul Löbe:
„Leiden zu lindern, Wunden zu heilen, aber auch Toten zu ehren, Verlorene zu beklagen, bedeutet die Abkehr vom Hass, bedeutet die Hinkehr zur Liebe, und unsere Welt hat Liebe not.“
Oh ja, wir können uns sehr gut vorstellen, wovon er sprach im Jahre 1922. Die Menschen hatten nach dem 1. Weltkrieg sehr viel Liebe not.
Doch es dauerte leider nicht lange, da wurde wieder Krieg geführt. Wieder litten die Menschen not. Hass obsiegte gegen die Liebe.
Wieder ging es für unzählige Menschen um das nackte Überleben. Menschen töteten Menschen aus Hass. Die Mörder wendeten sich nicht freiwillig vom Hass ab. Sie mussten dazu gezwungen werden, Kriegstreiber mussten bezwungen werden.
Haben alle Täter Reue gezeigt und sich vom Hass abgewendet? Nein, sie haben aus Überzeugung gehandelt und trotz Vorhalt und Offenlegung all der Gräueltaten haben sie sich im Recht befunden. Heute noch leugnen Menschen die Gräueltaten und die Ermordung von Millionen Juden und anderen unliebsamen Menschen. Andersdenkende, Andersliebende können Extremisten nicht ertragen.
Als der Krieg vorbei war und das Naziregime besiegt, sagte der eine, er habe nur Befehle ausgeführt, der andere sagte, dass er nichts mitbekommen habe, wieder andere behaupteten, wahrheitswidrig Widerstand geleistet zu haben. Wären wirklich so viele Menschen im Widerstand gewesen, dann hätten die Nazis nicht ansatzweise so viel Unrecht verüben und so viele Menschen ermorden können.
Für mich ist es unvorstellbar, was diese Menschen gefühlt haben, als sie Millionen unschuldige Menschen bestialisch ermordeten.
Für mich ist es auch unvorstellbar, wie ein Rechtsradikaler auf einer Insel in Norwegen Kinder wahllos erschießt.
Ebenso ist es für mich unvorstellbar, wie Islamisten wahllos Menschen ermorden.
Doch zunächst zurück zur Geschichte des Volkstrauertages.
Eine ausdrückliche bundeseinheitliche Regelung und eine allgemeingültige inhaltliche Definition existieren nicht. Jedes Bundesland formuliert und regelt ihn anders. Doch die Essenz bleibt. Es geht um Trauer, Tod und Ewigkeit.
Waren es im Jahre 1922 noch ausschließlich die gefallenen Soldaten Anlass und Grund des Gedenkens rückten immer mehr die Opfer des Nationalsozialismus in den Mittelpunkt.
Mittlerweile spielen sehr viel mehr auch aktuelle Bezüge eine wichtigere Rolle. Es wird allen Opfern von Krieg, Gewaltherrschaft und Terrorismus gedacht.
Der Volkstrauertag ist kein klassischer gesetzlicher Feiertag. Man nennt ihn stiller Feiertag, weil er eh immer an einem Sonntag begangen wird. Doch das wissen Sie alle besser als ich.
Ebenso ist bekannt, dass in der DDR der Volkstrauertag als „Internationaler Gedenktag für die Opfer des faschistischen Terrors und Kampftag gegen Faschismus und imperialistischen Krieg“ begangen wurde.
Die Perspektiven waren auf beiden Seiten der Mauer konsequenterweise andere.
Und wenn auch aktuell jedes Bundesland seine eigenen Formulierungen findet, um dem Gedenken der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Am Ende des Tages geht es um Menschen, die andere Menschen töten, weil sie sich die Herrschaft über Leben und Tod anmaßen.
Was der Volkstrauertag auch immer war, ist, dass er seit jeher eine politische Dimension hat. Politisch im Sinne, dass wir Menschen Gedenken, die Opfer politischer Herrschaftsansprüche wurden, meist wahllos und sinnlos.
Aktuell bewegen uns wieder islamistische Terrorattacken, die uns in Angst und Schrecken versetzen, wie auch in Trauer, Wut und Verzweiflung.
Am 25. September 2020 wurden in Paris vor dem ehemaligen Hauptquartier der Zeitschrift Charlie Hebdo 2 Menschen mit einem Messer verletzt.
• Es war ein islamistischer Anschlag.
Am 4. Oktober 2020 wurden in Dresden 2 Männer, ein Pärchen, mit einem Messer angegriffen. Ein 55-jähriger Mann aus Krefeld erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus. Sein 53-jähriger Lebensgefährte aus Köln wurde ebenfalls schwer verletzt, er überlebte den Angriff jedoch sehr knapp.
• Erst vor 2 Tagen gab es für die beiden Männer eine Gedenkveranstaltung in Krefeld.
Am 16. Oktober 2020 enthauptet ein 18-Jähriger tschetschenischer Herkunft auf offener Straße den Lehrer Samuel Paty. Es war zu diesem Zeitpunkt das fünfte islamistische Attentat in Frankreich im Jahr 2020.
Das Opfer hat nur seine Arbeit gemacht. Er wollte Menschen beibringen, wie wichtig Freiheit ist. Die Meinungs-, Presse- und Kunstfreiheit gehören zu den Grundpfeilern unserer Demokratie.
Am 29. Oktober 2020 wurden in Nizza durch einen Messerangriff eines Islamisten 3 Menschen getötet. Ein Opfer wurde fast enthauptet.
Am 2. November 2020 erschoss in Wien ein Islamist in Wien 4 Menschen und verletzte 23 Menschen.
Der Islamische Staat hat sich zu der Tat bekannt.
Ich stehe hier in Trauer, Wut und Verzweiflung.
Meine Trauer, mein Mitgefühl und Beileid gelten den Opfern und den Hinterbliebenen.
Meine Wut gilt vor allem den Menschen, die solche Taten begründen, begrüßen und beklatschen.
Meine Verzweiflung gilt der deutschen Politik, die sich nicht entschließen kann, wahrhaft und konsequent gegen den politischen Islam vorzugehen.
Am 01.11.2020 war ich in Dresden und habe an der Gedenkveranstaltung für die Opfer des Anschlags in Dresden teilzunehmen. Insgesamt waren ca. 350 Menschen auf dem Platz.
Ich war verstört und empört, warum nicht Millionen Menschen bundesweit auf die Straße gehen, um gegen den politischen Islam, gegen islamistischen Terrorismus und für die Opfer, für die Menschen zu trauern.
Mein Ärger und meine Wut war umso größer, weil im Sommer dieses Jahres nach der Ermordung des schwarzen George Floyd bei einem Polizeieinsatz in den USA auch in Deutschland Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen waren und zurecht „Black lives matter“ gerufen haben.
Es gibt in Deutschland also viele Menschen, die sehr sensibel sind, wenn es um Menschenrechte, um Menschenleben geht.
Nun ist in Dresden, in unserem Land, ein Mensch bestialisch aus dem Leben gerissen worden und die Reaktionen fielen mehr als beschämend und erschreckend leise bis still aus.
Ich erwarte und fordere, dass gegen den politischen Islam derselbe Widerstand geleistet wird wie gegen den Rassismus, der zur Ermordung vieler schwarzer Menschen in den USA geführt hat.
Schwarze Menschen haben und erleben viel Leid in den USA. In vielen Ländern dieser Erde erleben Menschen grausame Folter, Diskriminierung und Unterdrückung. Beispielsweise in Iran, in der Türkei, in China und Jemen, in Nordkorea, Weißrussland und Saudi-Arabien. Die Liste wäre noch sehr lang fortzuführen.
Die Hautfarbe der Menschen ist je nach Land eher hell oder dunkel, weiß bis schwarz, sehr vielfältig.
Aus diesem Grunde sage ich, dass jedes Leben zählt, egal welche Hautfarbe.
Auf Englisch würde es heißen: „All lives matter“.
Menschenleben kann und darf nicht gegen Menschenleben aufgewogen werden.
Und wissen Sie, was passiert ist, als ich das in Dresden sagte. Man hat mich dafür kritisiert, dass ich gesagt habe „All lives matter“. Die Begründung war: In den USA benutzen die Rechten diesen Ausspruch. Deshalb sollten wir es nicht benutzen.
Sehr verstört frage ich: Sind wir tatsächlich schon so weit, dass für uns nicht mehr jedes Leben zählt, weil Rechte bestimmte Parolen für sich vereinnahmt haben? In welcher Sprache oder wie soll ich denn zum Ausdruck bringen, dass jedes Leben zählt und das nicht jeder weiße Mensch ein Rassist ist?
In Frankreich, Dresden und Wien hat sich wieder der politische Islam, der faschistische, menschenverachtende Islam gezeigt.
Ich frage – als Muslimin – alle anständigen Muslime. Wo seid ihr? Seit dem 11. September 2001 schweigt eine große Mehrheit der friedlichen Muslime, während weltweit im Namen des Islam und Allahu Akbar rufend Menschen hingerichtet werden.
Ich schäme mich für alle, die sich nicht erheben. Auch wenn ich Verständnis für die Angst habe. Die Angst darf nicht lähmen, nach so langer Zeit und unzähligen Anschlägen.
Ich schäme mich für alle Muslime, die gerade weltweit schweigend zusehen, während Millionen Muslime Allahu Akbar rufend zu weiteren Attentaten und Boykott gegen Frankreich aufrufen.
Ich rufe daher allen Menschen weltweit zu: Kauft, kauft so viele französische Produkte, wie ihr nur kaufen könnt. Zeigt eure Trauer und euer Beileid und Mitgefühl, betet für die Ermordeten und die Hinterbliebenen des islamistischen Terrors.
Wo sind die vielen muslimischen Verbände? Warum bringen sie nicht Millionen Muslime, die angeblich von ihnen vertreten werden, auf die Straßen, um gegen die bestialische Ermordung von Menschen im Namen des Islam zu protestieren?
Warum haben sich Frau Merkel und Herr Steinmeier nicht zu dem Anschlag in Dresden geäußert, ihn als islamistischen Terrorakt benannt. Ganz zu schweigen, dass sie dem Opfer nicht die staatliche gebührende Ehre erwiesen haben, wie Macron und Kurz es getan haben.
Wäre das nicht eine Situation gewesen, aufzuwachen und Haltung zu zeigen für unser Land gegen den politischen Islam?
Stattdessen erleben wir „mangelnde Anteilnahme“. Es bestürzt mich, dass unsere Regierung ein islamistisch motiviertes Attentat auf ein schwules Paar in Dresden mit solch einem beredten Schweigen kommentiert.
In den Medien entsteht der Eindruck, Islamismus sei ein auf Frankreich begrenztes Problem in Europa. Das ist eine falsche Sicherheit, in die man sich in Deutschland zu wiegen versucht. Morde, Zwangsverheiratungen und Gewalt dürfen niemals bagatellisiert oder verschwiegen werden, weil man Angst hat, die Rechten zu bedienen.
Viel zu lange wurde der Entwicklung von islamistischen Strukturen in Parallelgesellschaften zugesehen.
Der islamistische Terror und rechtsextremer Terror unterscheiden sich absolut in gar nichts. Beides muss konsequent bekämpft werden. Und das kann nur gelingen, wenn das Schweigen beendet wird. Wer wegschaut, löst das Problem nicht, sondern wird Mittäter_in.
Der politische Islam, die Muslimbrüder, überschütten Europa mit Geld, um ihre Ideologie unter anderem durch antidemokratische und manipulative Bildungseinrichtungen durchzusetzen. Nach dem Motto: Wenn ich das System nicht ändern kann, dann gehe ich in das System, um es von innen auszuhöhlen.
Wo bleibt das Geld, um mit Bildung und Forschung dem entgegenzutreten. Der deutsche Staat macht schon was, ja, aber absolut unzureichend und immer wieder mit vom Ausland moderierten Verbänden. Die Idee, Imame in Deutschland für Deutschland auszubilden, ist sehr gut. Aber das Projekt ist solange kein deutsches Projekt, solange der lange Arm von Erdogan in Gestalt seiner Religionsbehörde und der DITIB das Projekt leiten.
In Frankreich hat man aufgehört, an manchen Schulen Inhalte zu lehren, die muslimische Schüler_innen und deren Eltern nicht wünschen. Glauben sie ja nicht, dass so etwas nur in Frankreich passiert. Auch in Deutschland gibt es leider diese Praxis.
Ein 11-jähriger muslimischer Schüler, der sich über seine Lehrerin geärgert hat, hat letzte Woche seiner Lehrerin gedroht, dass es ihr so ergehen würde wie dem Lehrer in Frankreich.
Heute Morgen lese ich online bei WELT.de:
„Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat den Druck muslimischer Schüler und deren Eltern auf die Lehrer beklagt. Im Interview mit WELT AM SONNTAG sagte die CDU-Politikerin: „Offenbar sind solche Vorfälle keine Einzelfälle mehr. Hier muss man sehr wachsam sein. Es geht darum, unsere Werte zu schützen und auch unseren Lehrkräften beizustehen.“
Was soll man dazu sagen?
Warum hat man gewartet, bis ein Lehrer enthauptet wurde, um das festzustellen? Denn die Situation ist nicht seit dem bestialischen Mord an Samuel Paty so, wie sie ist.
Glauben Sie mir, Millionen Muslime sind weder von Karikaturen über unsere Religion und unseren Propheten beleidigt, noch stehen sie hinter dem politischen Islam. Millionen von Muslimen praktizieren ihre Religion spirituell und friedlich.
Wie kann unter diesen Umständen Verständigung und Versöhnung im Sinne des Volkstrauertages passieren? Wie kann man zu Menschen durchdringen, denen täglich beigebracht wird, dass es für sie besser wäre, Andersgläubige und Andersdenkende zu hassen oder gar zu töten?
Ich habe kein Rezept, nicht die EINE Lösung. Doch Bildung war und ist immer ein Schlüssel, ein Weg, Menschen zu freien, selbstbestimmt und kritisch denkenden Menschen zu erziehen. Diesen Weg hat man in der deutschen Bildungspolitik für die breite Masse der Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten mehr als vernachlässigt.
Auch wenn ich kein Rezept für die EINE Lösung habe, ganz unabhängig davon, dass es nie nur eine Lösung gibt, weiß auch ich, dass Liebe der Seele guttut.
Insofern können und müssen wir weiterhin Liebe predigen, um Hass zu besiegen.
Ja, der Volkstrauertag ist auch ein Tag, der zu Versöhnung, Verständigung und Frieden mahnt.
Mahnung allein wird leider nicht mehr ausreichen.
Deutschland wird sich hoffentlich dem Weg Frankreichs und Österreichs anschließen und für unser aller Sicherheit alle Extremisten bekämpfen, die unsere freie und offene Art zu leben, nicht akzeptieren.
Wenn wir heute all der Opfer von Gewaltherrschaft gedenken, dann sollten wir die Opfer islamistischen und rechten Terrors nicht vergessen. Auch wenn das manche Linke nicht gerne hören. Es gibt auch einen Linksextremismus, der Menschen bedroht, verletzt und tötet.
Alle Extremisten eint die Arroganz, über andere Menschen bestimmen zu wollen und keine Vielfalt zu ertragen. Ihre Ideologien sind identisch und Hass erfüllt.
„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lk 23,34).
Können wir das so leicht sagen? Wie würden wir uns fühlen, wenn eines der Opfer unser Lebenspartner oder Kind wäre?
„Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“.
Ist das so einfach?
In Wien hat der Friedhofsverwalter die Beerdigung des Attentäters auf dem islamischen Friedhof verweigert.
„Wir hatten das Gefühl, etwas tun zu müssen“, sagte der zuständige Friedhofsverwalter Ali Ibrahim Zeitungen gegenüber.
Obwohl ein fixer Termin bis zuletzt noch gar nicht feststand, entschloss sich die Friedhofsverwaltung am letzten Mittwoch aber dagegen, den Attentäter dort zu begraben. „Er ist ein Mörder, der unschuldige Menschen getötet hat und damit den ganzen Muslimen geschadet hat“, sagte Ali Ibrahim im Interview.
Noch ist unklar, wo der Attentäter beerdigt wird.
Die letzten Wochen haben mich persönlich und meine Gemeinde sehr mitgenommen.
In Dresden, vor der französischen und österreichischen Botschaft habe ich im Namen unserer Moschee, der Ibn Rushd-Goethe Moschee, Kränze niedergelegt.
So will ich zum Abschluss noch mal an die Worte von Paul Löbe erinnern:
„Leiden zu lindern, Wunden zu heilen, aber auch Toten zu ehren, Verlorene zu beklagen, bedeutet die Abkehr vom Hass, bedeutet die Hinkehr zur Liebe, und unsere Welt hat Liebe not.“
In
Sure 5 Vers 32 heißt es:
“…Wer eine Seele ermordet… soll sein wie einer, der die ganze Menschheit ermordet hat. Und wer einen am Leben erhält, soll sein, als hätte er die ganze Menschheit am Leben erhalten.”
Diese Sure und der Vers werden von einigen Muslimen in diesen Tagen oft zitiert.
Die schönen Worte verhallen und bleiben unerhört, wenn man in den sozialen Medien die hasserfüllten Kommentare gegen den Westen und liberale Muslime liest.
Leider ist die Gefahr noch nicht gebannt. Wir müssen alle wachsam sein und unsere Freiheiten verteidigen. Jeder und jede wie er und sie nur kann. Wir haben keine andere Chance. Denn aufgeben ist keine Option.
Vielen Dank