Gottes Schöpfung und Gott als Schöpfer

17.06.2022

Gottes Schöpfung und Gott als Schöpfer

Ich habe euch schon öfter über Gott als Schöpfer und über Seine Schöpfung erzählt. Das ist ein sehr wichtiges Thema, über das man immer wieder berichten kann. Und so lautet auch mein heutiges Thema: Gottes Schöpfung.

     „Sprich: Er ist Allah, ein Einziger, Allah, der Absolute, Ewige. Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden, und Ihm ebenbürtig ist keiner.“

    Gott ohne Zeit und Raum, ewig; älter als der Beginn aller Zeit. Alles, was um uns ist, ist Gottes Schöpfung: unser Himmel und die Erde, die Sterne und der Staub dazwischen, das Licht, die Kraft, die das Universum auseinandertreibt, vielleicht sogar ebenfalls das Vakuum vor dem Urknall. Die Wissenschaftler sagen: Selbst im Vakuum gab es winzigste energiegeladene Teilchen, es war also nicht leer.

    Vielleicht hat Er dem Vakuum einen Stoß zum Urknall gegeben? Gleichzeitig entstand mit diesem neuen Zustand Zeit und Raum, Materie und Nichtmaterie – und Gesetze einer Entwicklung, die bis heute anhalten. Vielleicht hat sogar alles mit einem Wort begonnen: „Sei!“, so wie Er auch den Menschen erschuf? 

     Die Menschen haben das Sprichwort geprägt: „Es, also die Wahrheit liegt in den Sternen.“ Ich könnte das so definieren: Gott setzt uns Grenzen über Zeit und Raum, die wir nicht überschreiten können. Die Sterne sind viel zu weit entfernt. Aber Er hat uns etwas Tolles dafür gegeben: unsere Fantasie als Antreiber für immer neues Wissen, das zu immer weiteren neuen Erkenntnissen führt, so auch die Vorstellung von Gott, die sich die Menschen im Laufe ihrer Entwicklung ausgedacht haben. 

     Immer wieder gab es neue Anfänge, die aber nicht nun mehr aus dem Nichts entstanden. Neue Sterne und Welten tauchten auf und vergingen wieder, bis es auf der Erde als Krönung der Mensch mit Seinem Wort „Sei!“ entstand und mit ihm seine Neugier über all das, was um ihn herum war. Die 3.Sure „Al-Ìmran- Das Haus Ìmran“, Vers 59 sagt das so aus: „Siehe, für Gott gleicht Jesus dem Adam; Er erschuf ihn auch aus Erde, alsdann sprach Er zu ihm; ‚Sei!‘, und er war.“ So entstand mit der Zeit der Glaube als Frage nach dem wie, wer, was, warum und die Wissenschaft.

    Hier dazu die Aussage in der 51. Sure „Ad-Dariyat- Die Aufwirbelnden“, Vers 20 „Und auf Erden existieren Zeichen für jene, die fest im Glauben sind.“

   Ich habe, um das alles besser zu verstehen, eben auch diese Zeichen, neben dem Koran, etliche Bücher über Astronomie, die Quantenwelt gelesen und ihre logischen Erklärungen. Sicher sind es nicht die letzten Wahrheiten. Aber zumindest habe ich einen Ansatz des Verstehens erworben und noch viel mehr an Staunen, Faszination und Wunder über Gottes Werk und darüber nachgedacht, welche Rolle darin der Mensch spielt, mit den Gedanken gespielt, dass es in den vielen Welten Gottes vielleicht andere Wesen existieren, die sich eventuell ähnliche Gedanken und Fragen über Gott stellen. 

    Der Koran beschreibt die Schöpfung der Erde mit Versen, die dieses bezeugen: die 41.Sure „Al Fussilat – Erklärt!“, Verse:10-11: „Er verankerte auf ihr hochragende Berge. Und Er segnete sie und verteilte ihre Nahrung gerecht für alle, die danach verlangten, in vier Tagen. Dann wandte Er sich dem Himmel zu, welcher noch Rauch war, und sprach zu ihm und zur Erde: “Kommt (ins Dasein) willig oder widerwillig.” Sie antworteten: “Wir kommen willig.” 

   Der Begriff “Rauch”, auf Arabisch “duhanun” beschreibt das kosmische, heiße Gasgemisch. Wie konnten das die Menschen vor über tausend Jahren schon verstehen? Es ist ein Zeichen von Gott, welches die Beschaffenheit des Universums für diese Zeit den Menschen erklärt. Erst die heutigen Wissenschaftler haben das Entstehen des Universums aus einem heißen Gasgemisch erklären können. Für mich hat damit Gott schon an die Generationen der Zukunft gedacht und mit ähnlichen Versen angesprochen, damit auch uns heute.

      Der Koran ist sozusagen für mich das Tagebuch unserer Erde, das die Zeit, Ort und Veränderungen festhält, also das Schaffen Gottes. Wie eine unendliche Brücke verbindet die Zeit den Beginn des Lebens mit der Geburt und das Sterben jedes einzelnen Menschen, also sein Ende, sowie den Werdegang ganzer Gesellschaften, also das Auftauchen von Völkern und ihre Zerstörung und Vernichtung. Es dokumentiert aber nicht nur unser Leben, sondern alles Leben auf der Erde wie z. B. das der Spinne. Die 29. Sure „Al-Ankabut-Die Spinne, Vers 41 sagt über sie aus: „Das Gleichnis derer, die sich Helfer nehmen außer Allah, ist wie das Gleichnis der Spinne, die sich ein Haus baut, und das gebrechlichste der Häuser ist gewiss das Haus der Spinne – wenn sie es nur begreifen würden.“ Die Spinne mit ihrem Haus ist als einen Hinweis auf die Verletzlichkeit des Spinnennetzes wie auch auf die Empfindsamkeit und Hilflosigkeit des Menschen zu sehen.

     Ich habe begriffen, wenn man über die heute wissenschaftlich erklärbaren Verse im Koran an den Glauben des Menschen an Ihn herangeht, dann eröffnen sich ganz neu die Worte Gottes. Die ganze Sure 67 „Al-Mulk – Die Herrschaft“ bringt das bestens zum Ausdruck. Als Beispiel der Vers 19: „Haben sie nicht die Vögel über sich gesehen, wie sie ihre Flügel ausbreiten und sie dann einziehen? Kein anderer als der Erbarmer hält sie in der Luft. Wahrlich, Er ist aller Dinge gewahr.“  

      Welches schöne Land hat uns Gott gegeben, voller Wunder und Schönheit. Die Astronauten sagen, aus dem Weltall kann man erst so richtig die Schönheit der Erde und auch ihre Zerbrechlichkeit erkennen – und Menschen in vielen Farben, die wieder aufeinander zugehen sollten als eine Gemeinschaft und wieder eine Einheit bilden.  

  Gott hat optimal unsere Erde für uns bereitet, aber was haben wir als Seine Stellvertreter daraus gemacht? Nun liegt es an uns, das Gleichgewicht wieder herzustellen. 

    Und nur, wenn wir Gottes Botschaft als unser Ziel anerkennen, können wir Seine Schöpfung erst richtig verstehen. Aber nur die Gemeinsamkeit fördert neue Erkenntnisse und stärkt die Wissenschaft und unser Gottesglaube und ein angemessenes Handeln zum Wohle eines Gleichgewichts unserer Erde. 

    Auf der Suche nach Gott haben die früheren Menschen die Sterne als ein Zeichen Gottes angesehen und mit den Jahrhunderten immer besser verstanden, wie sie Gott gebildet und geformt hat, so wie auch unsere Erde als ein Begleiter eines Sterns. 

    Die 21. Sure „al-Anbiya- Die Propheten“, Verse 30-33 sagt das bestens: „Sehen die Ungläubigen denn nicht, dass die Himmel und die Erde eine einzige dichte Masse waren, die Wir spalteten und dass Wir dann aus dem Wasser alles Lebendige entstehen ließen? Wollen sie denn nicht glauben. Und feste Bergen haben Wir in der Erde gegründet, auf dass sie nicht mit ihnen wanke; und Wir haben auf ihr gangbare Pässe angelegt, damit sie sich zurechtfinden. Und Wir machten den Himmel zu einem wohl geschütztem Dach; dennoch kehren sie sich von seinem Zeichen ab. Und Er ist es, Der die Nacht und den Tag erschuf und die Sonne und den Mond. Sie schweben, ein jedes Gestirn auf seiner Laufbahn.“

   Für mich ist das Beste, was Gott je geschaffen hat, die Erschaffung des Menschen. Die 15.Sure „A-Hidjr – Das Felsengebirge“, Verse 28-29 macht das meiner Meinung nach deutlich: „Als nun dein Herr sprach zu den Engeln: „Ich will erschaffen einen Menschen aus einer Masse von geformtem Lehm. Wenn ich ihn nun gebildet habe, und eingehaucht ihm von meinem Geist, dann fallt vor ihm hin, euch niederwerfend!“

   Das ‚Vor dem Menschen niederfallen‘, bedeutet, dass Gott den Menschen über alles erhöht hat, über einen großen Teil Seiner ganzen Schöpfung. Er ist zu Seinem Stellvertreter auf Erden geworden. Das heißt, der Mensch hat nun die Pflicht, sich um dieses Erbe in bester Form zu kümmern; eine Verantwortung, die nur aus der Sicht einer Ethik, eines Verhaltens gegenüber Gottes Schöpfung und nur mit der Toleranz der Freiheit des Menschen verbunden ist. Das heißt: Gott greift nicht ein in die Belange der Menschen. Das heißt aber auch, der Mensch kann sich nicht einmischen in Gottes Schöpfung, aber er kann sie sich dienstbar machen, so wie jetzt der Mensch, bildlich gesprochen, nach den Sternen greift.

   Viele Menschen erhoffen sich Hilfe von Gott.  Es gibt da das Sprichwort: „Hilf dir selbst, so hilft dir Gott!“ Oder im Arabischen: „Vertraue auf Allah, aber binde dein Kamel an.” Gott hilft nicht uns bei unseren Schlechtigkeiten, aber Er hat uns ein Bewusstsein, eine Ethik mit auf unseren Weg gegeben, damit wir nachdenken und zum Guten tätig werden. Er hilft uns sozusagen indirekt durch Seine verschriftlichten Worte mit seinen Hinweisen. Denn wenn Gott in unser Geschehen, wie z. B. in Kriegen oder Krankheiten, eingreifen würde, würde Er uns von unserer Verantwortung entheben und wir wären nur wie Marionetten. Es kommt also auf unsere Taten an, wie die Menschheit zum Nutznießer all dem Guten und Schönen wird.

     Die Menschen haben unsere Sonne für Jahrtausende als eine Göttlichkeit angesehen. Heute wissen wir es besser. Ihr Licht und all das Licht, was den Kosmos durchzieht, ist ein Zeichen von Gott.  Unsere Sonne ist ein Symbol für Seine Macht und Schöpfertum, denn Gott hat sie, die Sonne, auch als unser Lebensspender eingesetzt.  

   Ich habe irgendwo gelesen: „Ohne die Inspiration des Menschen kann es keinen Gott geben.“ Meine Kerze, die ich morgens beim Frühstück anzünde, vertritt Ihn in meiner Fantasie, stellvertretend für das Licht in Seiner Eigenschaft als ‚an-nur‘. Durch das Licht meiner Kerze fühle ich dann ganz besonders Seine Anwesenheit und Geborgenheit.

Manaar

Print Friendly, PDF & Email

Tinggalkan Balasan

Alamat email Anda tidak akan dipublikasikan. Ruas yang wajib ditandai *