Ein Jahr liberale Moschee in Berlin: GrĂ¼nderin Ates zufrieden

Ein Jahr liberale Moschee in Berlin: GrĂ¼nderin Ates zufrieden

Seyran Ates

Ein Jahr nach GrĂ¼ndung einer liberalen Moschee in Berlin zeigt sich Initiatorin Seyran Ates zufrieden: “Im GroĂŸen und Ganzen ist es eine Erfolgsgeschichte”, sagte die 55-jährige Rechtsanwältin der evangelischen Berliner Wochenzeitung “die Kirche” (Ausgabe vom 24. Juni).

Es gebe zwar nach wie vor Anfeindungen, Gesellschafter seien ausgetreten und es hapere noch bei der finanziellen UnterstĂ¼tzung. Aber sie wolle “nicht jammern, so geht das halt vor sich”. Bei dem acht Jahre lang vorbereiteten Projekt sei letztlich alles so eingetreten, wie sie es sich vorgestellt habe. FĂ¼r die Umsetzung solcher Ideen brauche es einen langen Atem.

Die Ibn-Rushd-Goethe-Moschee war Mitte Juni 2017 gegrĂ¼ndet worden. In der Moschee in einem Raum einer evangelischen Kirchengemeinde im Stadtteil Moabit dĂ¼rfen Frauen und Männer, Sunniten, Schiiten und Aleviten gemeinsam beten. Die Moschee steht fĂ¼r einen säkularen liberalen Islam und grenzt sich damit vom tĂ¼rkisch-islamischen Moscheeverband Ditib ab, der wegen seiner Nähe zum tĂ¼rkischen Staat in der Kritik steht.

Die in Istanbul geborene Frauenrechtlerin Ates hat wegen der MoscheegrĂ¼ndung auch Morddrohungen Ă¼ber soziale Medien erhalten und wird rund um die Uhr von PersonenschĂ¼tzern bewacht. Ates war 1984 in West-Berlin wegen ihres Engagements fĂ¼r zugewanderte Frauen bereits Opfer eines Attentats und hatte dabei lebensgefährliche Verletzungen erlitten.

https://www.evangelisch.de/inhalte/150691/21-06-2018/ein-jahr-liberale-moschee-berlin-gruenderin-ates-zufrieden

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